Eingewöhnung

Kennenlernen

In einem ersten kurzen Telefonat kläre ich mit den Eltern, ob die Voraussetzungen stimmen (Betreuungsbeginn, Betreuungszeiten und Alter des Kindes). Falls die Voraussetzungen stimmen, lade ich die Eltern mit Kind zu mir nach Hause ein, wenn alle Tageskinder abgeholt wurden. Die Eltern lernen meine Wohnung kennen und ich berichte ihnen von meinem Konzept. Ich bitte die Eltern, mich innerhalb von einer Woche anzurufen, um mir mitzuteilen, ob sie sich grundsätzlich eine Betreuung ihres Kindes bei mir vorstellen können. Wenn dies der Fall ist, lade ich die Eltern und das Kind zu einer Hospitation ein (an einem Tag von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr). Bei diesem Treffen haben sowohl die Eltern als auch ich die Gelegenheit sich besser kennen zu lernen und zu überlegen, ob eine Zusammenarbeit sinnvoll ist.

silhouette of two girl having fun in nature

Eingewöhnung

Ich gewöhne seit dreizehn Jahren die Kinder nach dem „Berliner Modell“ ein von dem ich persönlich sehr viel halte und nur gute Erfahrungen damit gemacht habe. Es kann gelegentlich zu leichten Abweichungen vom „Berliner Modell“ kommen, da der genaue Ablauf der Eingewöhnung auf jedes Kind individuell angepasst wird. Ich bespreche mit dem begleitenden Elternteil jeden Schritt der Eingewöhnung. Hinweise und Ablauf der Eingewöhnung im Groben:
  • Wichtig ist, dass möglichst immer derselbe Elternteil das Kind während der Eingewöhnung begleitet.
  • Die Eingewöhnung dauert zwei bis zweieinhalb Wochen. Ich plane jedoch einen Monat für die Eingewöhnung ein, damit man etwas zeitlichen Spielraum hat, falls das Kind z.B. erkrankt.
  • Die ersten Tage kommen das Kind und der begleitende Elternteil von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr. Zwei Stunden erscheinen wenig, aber für kleine Kinder sind zwei Stunden anfänglich genug. Sie müssen Vieles verarbeiten: neue Räumlichkeiten, neue Kinder, eine neue erwachsene Person (die Tagesmutter) und einen neuen Tagesablauf.
  • Veränderungen im Ablauf der Eingewöhnung, z.B. erstmaliges Mittagessen bei mir, sollten nie an einem Montag durchgeführt werden. Das Kind muss sich nach dem Wochenende erst wieder an die Eingewöhnung gewöhnen.
  • Der eingewöhnende Elternteil muss während der Eingewöhnung jederzeit erreichbar und schnell bei mir sein können.
Grundphase
Die ersten drei Tage stellen die Grundphase dar. Der begleitende Elternteil ist die ganze Zeit anwesend. Er stellt den „sicheren Hafen“ dar und verhält sich passiv, reagiert aber, wenn sein Kind auf ihn zukommt. Ich versuche zum Kind Kontakt aufzunehmen und Vertrauen aufzubauen.
Trennungsphase

Am vierten Tag wird der erste Trennungsversuch für fünfzehn bis zwanzig Minuten probiert. Ich führe das möglichst auf dem Spielplatz durch, weil es meiner Erfahrung nach dort am besten gelingt. Das Kind darf quengeln oder leicht weinen, muss sich aber von mir beruhigen lassen. Ansonsten muss der begleitende Elternteil zügig zurückkommen.

Eingewöhnungszeit

Wenn der erste Trennungsversuch gut verlief, wird die zeitliche Trennung am nächsten Tag etwas verlängert und bei weiterem gutem Verlauf jeden Tag etwas mehr gesteigert. Meiner Erfahrung nach erfolgt in der Regel am siebten oder am achten Tag das erste Mittagessen bei mir und zwei Tage später der Versuch des ersten Mittagsschlafs. Mit den Eltern zusammen entscheide ich, wie lang oder kurz die Eingewöhnung sein soll. Das ist in erster Linie natürlich vom Verhalten des Kindes abhängig.

Schlussphase

Die Eltern müssen nicht mehr in der Nähe, aber jederzeit erreichbar sein.

Falls der erste Trennungsversuch nicht gut verlief, erfolgt der zweite Versuch erst ein paar Tage später. Wenn es zwischendurch zu Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung kommt, muss entweder beim jeweiligen Stand verharrt werden oder ein Schritt zurückgegangen werden.